Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
44 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
Aus seiner traurigen Lage wurde der ehemalige Polenknig 1725 durch die Werbung des jungen Ludwigs Xv. um seine Tochter Maria befreit. Nach dem Tode König Augusts Ii. (1733) gelang es den franzsischen Staatsmnnern, den sterreichischen Einflu in Polen zur Seite zu schieben, die Mehrheit des polnischen Adels zu gewinnen und die erneute Wahl von Stanislaus Leszezyuski zum König von Polen durchzusetzen. Von sterreich und Rußland untersttzt, erhob eine Minderheit August Iii. von Sachsen.
Es kam darber zum Polnischen Thronfolgekriege (17331735). Aus Polen mute Leszezyuski vor den sterreichischen und russischen Truppen zurckweichen, aber am Rhein, wo Prinz Eugen befehligte, und in Oberitalien erfochten die franzfifch-spanischen Waffen Erfolge. Es zeigte sich, da sterreich aus eigenen Krften nicht imstande war, den Rhein und Italien zu verteidigen. Der franzsische Marschall Berwick besetzte Lothringen, rckte in das Elsa und der den Rhein vor, nahm Kehl im Oktober 1733 und zog dann gegen Philippsburg, vor dessen Toren er im Juni 1734 fiel, während die Festung einige Wochen spter kapitulierte, aber bald wieder von den Franzosen gerumt wurde.
In dem erst 1738 endgltig abgeschlossenen Wiener Frieden verzichtete Stanislaus Leszczynski auf Polen und erhielt Lothringen an-gewiesen, das tatschlich in franzsische Verwaltung berging, während Stanislaus in der Landeshauptstadt Nancy residierte und seine Einknfte aus dem Lande bezog, das nach seinem Tode an Frankreich kommen sollte. Franz Stephan von Lothringen, seit 1736 Gemahl der sterreichischen Erbtochter Maria Theresia, erhielt Toskana, wo 1737 das Hans Medici ausgestorben war; sterreich trat Sizilien und Neapel als eine Seknndo genitnr an die spanischen Bonrbonen ab und erhielt Parma und Piacenza.
Als 1766 Stanislaus Leszczynski starb, kam Lothringen an Frank-reich, das damit eine lang angestrebte, wertvolle Abrundnng seines Ge-bietes gewann.
Mehr noch als der Polnische Erbfolgekrieg zeigte der Trkenkrieg (17361739) den Verfall des sterreichischen Heeres, er endete im Frieden zu Belgrad mit dem Verluste Belgrads und der 1718 gewonnenen Teile Serbiens und der Walachei.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Xv. Maria Maria Augusts Stanislaus_Leszezyuski August Eugen Eugen Marschall_Berwick Stanislaus_Leszczynski Stanislaus Franz_Stephan_von_Lothringen Franz Maria_Theresia Maria Theresia Hans_Medici Stanislaus_Leszczynski
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aufzurichten: Von hier und heute geht eine neue Epoche der Welt-geschichte aus, und ihr knnt sagen, ihr seid dabei gewesen!"
Herbstregen und Ruhr veranlassten den verlustreichen Rckzug. Gleich-zeitig nahm der General Custine Mainz weg, und ein Rheinisch-Deutscher Nationalkonvent" in Mainz erklrte das Land von Landau bis Bingen zur Republik. Andere Heeresabteilungen eroberten Savoyen und Nizza, zur schmerzlichen Enttuschung mancher Freunde der Franzosen und der Revolution. Damals ist Klopstocks Ode: Mein Irrtum" entstanden.
2. Auch Belgien besetzten die Franzosen, das fr den englischen Handel nach Deutschland wichtig war. Dieser Schritt brachte England in Harnisch,
1793 und sein Minister, der jngere Pitt, wurde der Stifter und Leiter einer groen Koalition gegen die Republik. Zugleich rief der Knigsmord in Frankreich selbst einen Brgerkrieg hervor: mit der Vendse erhoben sich sechzig Departements gegen die Sansculotten; Toulon ffnete den Eng-lndern Hafen und Festungsmauern.
Frankreich besa kein Heer mehr; die Offiziere waren als verdchtig" guillotiniert oder ausgewandert. Darum ordnete der Wohlfahrtsausschu eine Massenerhebung (levee en rnasse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuhmacher durften monatelang nur fr das neue Heer arbeiten. In allen Vellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man Kanonen. Die so ausgersteten Blaurcke" der Revolution fochten nicht ohne Ruhm.
3. Unter den Verbndeten dachte jeder nur an seinen Vorteil. Preußen zog sich ganz zurck; es brauchte seine Krfte im Osten. Im Sonderfrieden
1795 zu Basel verzichtete es heimlich fr den Fall, da ein Reichsfriede die Rheingrenze festsetze, auf seinen Landbesitz links des Rheins und lie sich dafr Schadloshaltung durch geistliches Gebiet an seinen deutschen Grenzen versprechen. Immerhin trat es dabei auch als Schutzmacht auf fr die kleinen Staaten bis zur Mainlinie und sicherte ganz Norddeutschland eine zehnjhrige Friedenszeit.
Schon vorher hatte es mit Rußland die zweite Schicht polnischen Landes geteilt, verwahrlostes und aufsssiges Gebiet, und dabei Thorn und Danzig gewonnen. Der polnische Reichstag wurde mit Waffengewalt zur Zustimmung gezwungen. Nun fhrte der edle Kosciuszko seine Landsleute zum Verzweiflungskampf. Als er in einer Schlacht verwundet vom Pferde sank, ward auch der Rest des Landes verteilt. sterreich erhielt das obere Weichselland, Preußen Neuostpreuen" mit Warschau, Rußland alles brige. Das war das Ende Polens (finis Poloniae).
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St eiermark wurde zum Herzogthum erhoben. In Schwaben
waren die Hohenstaufen die letzten Herzoge. Es erhoben sich nun
andere Geschlechter, Würtemberg, Baden, Hohenzollern, Habs-
burg rc. Nirgends erhielten so viel kleine Herren und Städte die
Unabhängigkeit als hier. In den Ländern, welche früher das Her-
zogthum Franken ausgemacht hatten, erhoben sich das Erzbis-
tum Mainz, die Bisthümer Speier, Worms, Bamberg, Würz-
burg, Fulda, die rheinische Pfalzgrafschaft, die Grafschaften Henne-
berg, Nassau u. a., die freien Reichsstädte Frankfurt, Nürnberg u. a.
Das Burggrafthum Nürnberg (von der Stadt zu unterscheiden) kam
an einen Zweig der Grafen von Hohenzollern und wurde später zu
zwei Fürstentümern, Ansbach und Baireuth, erweitert. Im Her-
zogthum Niederlothringen ging der herzogliche Titel auf Bra-
bant über. Die demselben ehemals unterworfenen Grafschaften Lim-
burg, Flandern, Hennegau, Namur, Geldern, Jülich, Kleve, Berg,
Holland erscheinen jetzt unabhängig; eben so das Erzstift Köln, die
Bisthümer Lüttich, Utrecht u. s. w. Vom Herzogthum Ober-
lothringen trennten sich das Erzstift Trier, die Bisthümer Metz,
Toul und Verdun und mehrere weltliche Besitzungen. Die Mark-
grafschaft Oestreich wurde zu einem Herzogthum erhoben. Von
den ehemals slawischen, erst während der hohenstaufischen Zeit für
das Christenthum und deutsche Bildung gewonnenen Ländern wuchs
besonders die Mark Brandenburg unter ascanischen Fürsten
kräftig empor. Diese erwarben die Uker- und Neumark, die Ober-
lausitz und die Lehnsherrlichkeit über Pommern.
Während Deutschland als Gesammtreich von der erstiegenen Eroberung
Höhe herabsank, wurde das Christenthum und deutsche Sprache,
Sitte und Bildung über weite Länder am baltischen Meere aus- deutschen Ru
gebreitet. Im Norden von Polen, von der Weichsel bis zum sin- tcmben‘
nischen Meerbusen, wohnte der lettische Stamm der Slawen, wel-
cher sich in mehrere Völkerschaften theilte. Die merkwürdigste der-
selben wird seit dem 11. Jahrhundert durch den Namen Preußen
unterschieden. Diese standen noch auf einer niedrigen Stufe der
Bildung, wohnten in Dörfern, lebten von Jagd, Fischerei, Vieh-
zucht und einigem Ackerbau und ehrten außer ihren Fürsten
(Reiks) besonders ihre Oberpriester (Griwen) als Vertraute der
Götter. Der Griwe wußte dieses Ansehen durch das geheimniß-
volle Dunkel, in welches er sich hüllte, zu erhalten; er zeigte sich
so selten dem Volke, daß ihn gesehen zu haben für ein hohes Glück
galt. Daher büßten der Bischof Adelbert von Prag 997 und der
Benedictiner Bruno von Querfurt 1008 ihre Bekehrungsver-
suche mit dem Märtyrertode. Auch scheiterten die Züge der Po-
lenherzöge, welche den Preußen mit der christlichen Religion zu-
gleich ihr Joch aufzulegen suchten.
Noch eher als in Preußen fand das Christenthum in
Livland einigen Eingang. Kaufleute aus Bremen knüpften 1158
einen Handelsverkehr mit den Liven an. Mit den Kaufleuten ka-
men bald auch Missionäre; aber die Bekehrung der Liven war mit
großen Schwierigkeiten verbunden. Es wurden mehrere Kreuz-
züge gegen die Liven unternommen, zu ihrer Bekämpfung der Or-
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8- 339. c) Ständeverschicdenheit bei Einw. des Königr. Preußen.
Alle Einw. sind frei. Außer der königlichen Familie: Standesherren,
Adelige, Staatsdiener, Soldaten, Bürger (Gewerbetreibende und Künstler)
und Bauern.
8. 340. cl) Religionsverschiedenheit der Einw. des Königr. Preußen.
1858: Außer den 242000 Juden, 14 Muhamedmiern und 60o Zi-
geunern lauter Christen, nämlich 1o86oooo Protestanten (meist Unirte),
über 6618000 Katholiken, Hooo Mennoniten und 1300 Griechen. Die
meisten Katholiken leben in der Rheinprovinz und in Westfalen (in den frühern
Erzbisthümern und Bisthümern), nächstdem in Schlesien, Posen und Preußen.
Die Verbreitung des Christenthums in Deutschland siehe §. 328. In dem
frühern Königr. Polen ist das Christenthum seit dem Io. Jahrh, eingeführt.
§. $41. B. Staatskultur (§. 329).
Preußen ist einer der bedeutendsten Fabrik- und Mauufakturstaaten
Deutschlands und Europas. Die Industrie blüht am meisten in der Rhein-
provinz. Der Handel ist von großer Bedeutung. Die wichtigsten Handels-
städte. — Die geistige Kultur wird durch zahlreiche Unterrichtsanstalten aller
Art (durch 6 vollständige Universitäten, wovon 5 in den deutschen Provinzen,
1 mit theol. und philos. Facultät in Westfalen, und 2 für kathol. Theologen,
1 in den deutschen Provinzen), durch Vereine, Sammlungen u. s. w. befördert.
Die Einw. stehen auf einer hohen Stufe der Bildung, die der slawischen Land-
schaften sind jedoch gegen die andern zurück.
8. 342. C. Staatseinrichtungen.
Preußen ist eine constitutionelle Erbmonarchie. 8 Provinzen (6 deutsche),
25 Regierungsbezirke und 337 Kreise. Preußen ist eine von den 5 europäischen
und den 3 germanischen Großmächten, eine Landmacht (die Seemacht erst im
Entstehen).
Friedrich, Burggraf von Hohenzollern erwirbt 1415 die Mark Brandenburg;
1609 wird Cleve, Mark und Ravensberg, 1618 Preußen (Albrecht von Branden-
burg, Hochmeister des deutschen Ordens, machte Preußen 1525 zu einem weltlichen
Herzogthum), 1648 Hinterpommern, Camin, Lauenburg, Magdeburg, Halber-
stadt, Mannsfeld, Hohenstein und Minden, 1720 Vorpommern, 1742 Schlesien,
1722 Westpreußen und den Netzedistrikt, 1793 und 1795 Theile von Polen,
1803 mehrere Reichsstädte, ferner Erfurt, Paderborn, Münster, Quedlin-
burg u. a., 1815 die Hälfte von Sachsen, Schwedisch-Vorpommern u. a.,
1849 Hohenzollern erworben und 1701 die Königskrone.
Die deutschen Staaten: 3. Oesterreich.
8. 343. a) Wagerechte Gliederung.
Österreich liegt zwischen dem 42. (bei Cattaro am adriat. Meer) *) und
dem 51. Parallel (Böhmens Nordspitze östl. von Dresden), zwischen dem 27.
(am Bodensee und Oberrhein) und dem 44. Merid. (Ostseite der Bukowina
und Siebenbürgens), an der Nordostseite des adriat. Meeres, auf den Alpen,
dem deutschen Hochlande, den Karpathen, den Gebirgen im Nw der türkischen
*) Vergl. §. 255.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Albrecht_von_Branden- Albrecht Mannsfeld Merid
Extrahierte Ortsnamen: Rheinprovinz Westfalen Schlesien Posen Deutschland Deutschlands Europas Rhein- Westfalen Brandenburg Ravensberg Hinterpommern Lauenburg Magdeburg Minden Polen Paderborn Sachsen Oesterreich Cattaro Dresden Bukowina
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Extrahierte Personennamen: Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Warschau England Warschau Posen Ostgalizien Krakau Polen Polen Sachsen Westfalen Wetzlar Westfalen Lauenburg Deutschland Frankreich Breis-Preußens Schwaben Hannover Hildesheim Goslar Ostfriesland Lingen Bayern Aschaffenburg Deutschlands Frankreich Deutschland Italien Deutschlands Rheinbundsstaaten Holstein Niederlande Luxemburg
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2. und 3. 1793 und 95. Neuostpreußen, Südpreußen (Warschau), Neuschlesien,
Thorn und Danzig; durch den Frieden zu Lüneville 1801 und den Reichsdepu-
tationshauptschluß von 1803 wurde es durch Erfurt, d. Eichsfeld, Mühlhausen,
Nordhausen, Hildesheim, Goslar, Paderborn, Münster, Quedlinburg re. aus
5744 Qm. vergrößert, verlor aber durch den Tilsiter Frieden 1807 alle pol-
nischen und alle Gebiete auf dem l. Elbufer. 1815 erhielt es zwar das meiste
zurück, aber von Polen nur Posen und Danzig und neu dazu Schwedisch-Vor-
pommern nebst Rügen, 3/5 des K. Sachsen, Kurköln, und Kurtrier. Gebiete u. a.
1850 kamen die beiden Hohenzollern durch Verzichtleistung der Fürsten an
Preußen, 1855 ein kleines Gebiet am Jahdebusen durch Kauf, ebenso das den
Dänen entrissene Lauenburg 1865. Die neuesten Erwerbungen s. §. 325.
§. 333. B. Staatskultur.
Nicht ganz die Hälfte v. Pr. ist Ackerland; im W ist der Ackerbau zu-
rück, am ergibigsten ist er in d. Prov. Preußen, in den Werdern und Brüchen;
patriarchal. Bauernthum in Westfalen; vorzügl. Pferdezucht in d. Prov.
Preußen und Hannover, Rindviehzucht in Holstein. Im übrigen ist Pr. einer
der bedeutendsten Fabrik- und Manufacturstaaten Europas; am weitesten ent-
wickelt ist die Industrie in der Rheinprovinz (Baumwolle, Tuch und Seide),
in Westfalen (Metallwaaren und Leinenfabrikat., letztere auch in Schlesien),
in Sachsen (Rübenzucker) und in Brandenburg. — Land- und Seehandel
sind von großer Bedeutung. — Die geistige Kultur genießt der sorgsamsten
Pflege, zahlreiche Unterrichtsanstalten aller Art (9 vollständ. Universitäten,
3 nur für kathol. Theologen in Münster, Paderborn, Braunsberg); die Aka-
demie der Wissenschaften und die Akad. der Künste in Berlin. Die Einw.
rühmen sich einer hohen und weit verbreiteten Intelligenz, die der slaw. Land-
schaften sind jedoch gegen die andern zurück, am weitesten Wohl die Masuren;
wo Deutsche und Slawen neben einander wohnen, zeigt schon das Äußere der
Wohnungen einen auffallenden Unterschied zu Gunsten der Deutschen.
§. 334. C. Staatseinrichtungen.
Preußen ist seit 1848 ein constitutioneller Staat; K. Wilhelm I.; Her-
renhaus und Abgeordnetenhaus; Provinziallandtage. Dem Umfang nach ist
es die 4. unter den 6 Großmächten, sein Landheer beträgt in der Kriegsstärke
gegen 750000 M. (Landwehr), die Seemacht ist erst im Entstehen. — Ein-
teilung in 11 Provinzen, von denen die 8 alten in 26 Regierungsbezirke
und 337 Kreise zerfallen.
§. 335. D. Topographie.
l) Preußen an der Ostsee, Njemen und Weichsel mit 4 Reg.-Bez.: a) Königs-
berg*, *) 101000®. in Ostpreußen, v. deutschen Orden zu K. Ottokars v. Böbmeu Ehren
benannt; Krönung 1701 und 1861; Univ. (Kant); Handel und Fabriken; Festung mit
Pillau am Neuen Tief; Friedland und Pr. Eylau, Schlachten '1807; Braunsberg
loooo E. in Ermeland; Memel 17600® ; Nimmersatt, nördlichster Ort Preußens; —
ß) Gumbinnen* und Tilsit (16000 E., Friede 1807), in Pr. Litthaueu; — y) Danzig
-i-
bezirke.
) Die mit * bezeichneteu Städte sind Hauptstädte gleichnamiger Verwaltungs-
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66 Anhang.
1794 Einführung des unter Friedrich ausgearbeiteten allgemeinen
Landrechtes.
1795 Dritte Theilung Polens. Preussen erhält: Masovien bis zur
Weichsel mit Warschau: (zu Süd-Preussen), das Land
zwischen Weichsel, Bug und Niemen (Neuostpreussen),
einen Th eil von Krakau: (Neuschlesien), alles bis 1807).
1797 —1840 Friedrich Wilhelm Iii. Seine Gemahlin, die edle
Luise von Mecklenburg-Strelitz.
1802 Preussen erhält als Entschädigung für seine Besitzungen auf
dem linken Rheinufer: 1) an geistlichen Gebieten: Pader-
born, einen Th eil von Münster mit der Stadt, von Mainz
in Thüringen Erfurt und das Eichsfeld; Hildesheim
(bis 1807) u. a.; 2) die Reichsstädte Mühlhausen, Nord-
hausen und Goslar (die letzte bis 1807). Her Reichsdepu-
tationshauptschluss bestätigt diese Erwerbungen.
1806 Vertrag zwischen Preussen und Frankreich (Haugwitz). Preussen
tritt Ansbach, Cleve und Neuenburg ab und nimmt dafür das
Kurfürstenthum Hannover (schon 1805 von preussischen
Truppen besetzt).
1806— 1807 Krieg gegen Frankreich. Jena. 14. October. Eilau.
8. Febr. Friedland. 14. Juni. Alle Festungen überliefert ausser
Colberg, Graudenz, Silberberg, Glaz, Kosel, Pillau.
1807 Tilsiter Friede. Preussen tritt alle Länder westlich von der Elbe
ab, sowie von den polnischen Ländern das in der zweiten und
dritten und einen Theil des in der ersten Theilung Erworbenen.
1807— 1812 Die innere Umgestaltung des Staates durch Stein,
Hardenberg, Scharnhorst, Wilhelm von Humboldt u. A.
1807 Aufhebung der Erbunterthänigkeit. Nicht-Adelige dürfen Ritter-
güter erwerben.
1808 Städteordnung. Umgestaltung der Verwaltungsbehörden. Anstel-
lung der Staatsdiener ohne Rücksicht auf Geburt. Neubildung des
Heeres.
1809 Schills kühner Reiterzug und Untergang.
1810 Stiftung der Universität Berlin. Klöster und geistliche Güter
eingezogen, auch die des Johanniterordens. Steuergesetze.
Tod der Königin Luise; 19. Juli.
1811 Universität Frankfurt nach Breslau verlegt. Edict über die
gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse. Gewerbefreiheit.
1812 Die Juden zu Staatsbürgern erhoben. Der preussische Johan-
niterorden gestiftet.
1813 — 1815 Freiheitskrieg1.
1818 Lützen. 2. Mai. Bautzen. 20. 21. Mai. Waffenstillstand 4. Juni —
10. August. Grossbeeren. 23. August. Katzbach. 26. August.
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Extrahierte Ortsnamen: Polens Warschau Krakau Mainz Thüringen_Erfurt Hildesheim Mühlhausen Goslar Preussen Frankreich Haugwitz Neuenburg Hannover Frankreich Friedland Pillau Hardenberg Berlin Frankfurt Breslau Johan-
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Frankreich als Kaiserthum. 880
ten Theil der Altmark und des Hcrzogthums Magde-
burg, die Fürstenthümcr Halberstadt, Eichsfeld, Er-
furt, die Grafschaft Mansfeld, die ehemaligen Reichs-
städte Nordhauscn, Müblhausen und Goslar, die
ehemaligen Abteien Q-uedlinburg, Essen, Elten,
Werden, das Fürstenthum Bayreuth, den Kottbus-
ser Kreis, ganz Süd-Preußen, ganz N e u - O st-
preußen, und einen beträchtlichen Theil von West-
preußen nebst dem Netz di stricte, mit Einschluß von
Danzig; überhaupt mehr als die Hälfte seiner Bevölkerung.
Zum Theile aus diesen und noch andern von Frankreich
eroberten Ländern wurden zwei neue Staaten gebildet:
das Königreich W c st v b a l c n und das H e r z o g rh u m
Warschau, und beide im Frieden von Rußland und
Preußen, so wie der Rheinbund, und alle gegenwärtige
und künftige Mitglieder desselben, von beiden Machten
anerkannt. Von Neu-Ostpreußen kam das vormalige
Departement und der District von Bialystock (mit 100
Omadratmeilen und einer Bevölkerung von ungefähr 200,000
Menschen) an Rußland. Rußland halte dagegen die kleine
Herrschaft Jever an das Königreich Holland überlassen.
— Im Tilsiter Frieden ward 3crome, Napoleons jüngster
Bruder, als König von Westphalen, und der König
von Sachsen als Herzog von Warschau anerkannt,
und zugleich für die Verbindung des Königreiches Sachsen
und des Hcrzogthums Warschau eine Militair- und Han-
delsstraße durch den preußischen Staat verabredet, die
durch den Elbingcr Vertrag vom 10. Nov. 1807 näher be-
stimmt ward. Zugleich erhielt die S t a d t Dan z i g, deren
Gebiet durch einen bcsondcrn Vertrag erweitert ward, ein
neues politisches Dascyn als Hansestadt, unter dem Schutze
der Könige von Preußen und Sachsen. Auf Rußlands Ver-
wendung wurden die Herzoge von M c ck l c n b u r g - S ch w e-
rin, Oldenburg und Eoburg hcrgestellt, und Frank-
reich und Rußland garantirtcn sich gegenseitig die In-
tegrität ihrerbesitzungcn, so wie der in diesen Frie-
den eingeschlossencn Mächte.
Zu den Seitenparthieen des großen Kampfes zwi-
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Extrahierte Personennamen: Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Eichsfeld Müblhausen Goslar Danzig Frankreich Warschau Rheinbund Holland Napoleons Sachsen Warschau Sachsen Hcrzogthums_Warschau Sachsen Oldenburg Eoburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
226
Erstes Kapitel.
und öffentlichen Arbeiten, des Innern, der Justiz, des Krieges, der landwirt-
schaftlichen Angelegenheiten.
Neben den Ressortministerien stehen als selbständige Behörden die Oberrech-
nungskammer in Potsdam (zugleich Rechnungshof für das Reich) und der evan-
gelische Oberlirchenrat Dem Staatsministerium, bezüglich den einzelnen Ressort-
Ministerien unterstehen 1) folgende Zentralbehörden: das Zentraldirektorium für
die Vermessungen, der Disziplinares für nichtrichterliche Beamte, das Ober-Ver-
waltnngsgericht, die Ober-Examinationskommissionen, die Staatsarchive, die Haupt-
Verwaltung der Staatsschulden, die Seehandlung, das statistische Bureau; 2) die
Provinzialbehörden und die Bezirksregierungen. Die Provinzialbehörden
sind folgende: l) die Oberpräsidenten, welche meist auch an ihrem Wohnsitze die Stelle
eines Regierungspräsidenten bekleiden, 2) die Konsistorien für die Verwaltung der evan-
gelischen Kirchenangelegenheiten, 3) die Prüfungskommissionen, 4) die Justizbehörden
höherer Instanz (Oberlandesgerichte), 5) die Oberbergämter, 6) die königlichen Eisen-
bahndirektionen; wozu noch die Verwaltungen der Universitäten, Akademien ic. treten. —
Für die innere Verwaltung der katholischen Kirchenangelegenheiten bestehen das
Erzbistum Posen -Gnesen mit dem Bistum Kulm, das Erzbistum Köln mit den
Bistümern Paderborn, Münster und Trier, die Bistümer Ermeland, Breslau (Fürst-
bistum), Hildesheim, Osnabrück, Fulda und Limburg; einzelne Landesteile sind auch
außerpreußischen Bischöfen (in Mainz, Freiburg i. B. :c.) unterstellt. Der Wegebau,
das Armen- und Besserungswesen, die Jnimobilien-Feuerversicherung, das land-
wirtschaftliche Kreditwesen u. dgl, sind den Provinzialverbänden überwiesen, welche
nach einer „Provinzialordnung" von Landesdirektoren und Provinzialausschüssen ver-
waltet werden. Dem Oberpräsidenten sind namentlich folgende Behörden unterstellt:
die Provinzial-Schulkollegien, Medizinalkollegien, Provinzial-Steuerdirektionen für
indirekte Steuern und Zölle, die Generalkommissionen (für Regelung der Guts- und
bäuerlichen Verhältnisse), die Provinzial- und Bezirksräte, die Bezirks-Verwaltuugs-
gerichte, die provinzial- und kommunalständischen Verwaltungsorgane und die Be-
zirksregierungen. Die letzteren haben gewöhnlich drei Abteilungen: 1) für das
Innere, 2) für Kirchen- und Schulwesen, sowie 3) für direkte Steuern, Domänen
und Forsten. Den Regierungen sind alle niederen Verwaltungsbehörden unter-
stellt (Landratsämter, Polizeipräsidien, Kreisphysiei, Schul- und Forstinspektoren,
Steuereinnehmer, Bürgermeister :c.). — Die Haupt- und Residenzstadt Berlin
bildet unter dem Polizeipräsidenten, einem direkt von dem Minister des Innern
abhängigen Beamten, einen besonderen Bezirks doch stehen die Gemeindebehörden
unter der Regierung in Potsdam.
Diese Provinz bildet den nordöstlichsten Teil des preußischen Staates und
grenzt an die Ostsee, die russischen Gouvernements Kowno, Augustowo und
Plock, sowie an die Provinz Westpreußen, von welcher letzteren sie am I.april
1878 getrennt worden ist. Die Provinz hat die beiden Regierungsbezirke
Königsberg und Gumbinnen. Provinzialhauptstadt ist Königsberg.
Im 10. Jahrhundert war das Land im Besitze des lettischen Volksstammes
der Preußen, welcher an seinem heidnischen Glauben zäh festhielt. Nach dem
fruchtlosen Märtyrertode Adalberts von Prag und Brunos von Querfurt legte
der Bernhardinermönch Christian (seit 1215 „Bischof von Preußen") ostwärts der
Weichsel den ersten Grund christlicher Bildung, doch erst durch das Erscheinen des
durch den Herzog Konrad von Masovien gerufenen Deutschen Ritterordens wurde
1230—83 das preußische Volk dauernd für das Christentum und eine höhere Kultur
gewonnen. Der in den heißen Kämpfen mit den Ordensrittern stark zusammen-
geschmolzene Rest der Preußen vermischte sich mit den eingewanderten Deutschen.
Aus den zur Sicherung des Landes von den Rittern allenthalben angelegten Burgen
entstanden blühende Städte (Königsberg, Elbing, Thorn :e.); 1309 verlegte der
Hochmeister des Ordens, Siegfried von Feuchtwangen, seinen Sitz von Venedig nach
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Königsberg Christian_( Konrad_von_Masovien Konrad Siegfried_von_Feuchtwangen Siegfried